Samstagmorgen in Oberhavel. Zu einer Zeit, in der sich die meisten Menschen noch einmal im Bett umdrehen, ist in Glienicke/Nordbahn schon reger Verkehr unterwegs.
Aus Leegebruch, Bergfelde, Velten, Schönfließ, Bötzow, Marwitz, Zühlsdorf, Hammer, Liebenwalde, Schildow, Hohen Neuendorf, Kremmen, Mühlenbeck, Hennigsdorf und natürlich auch aus Glienicke sind die Wehren angerückt und haben ihre wertvollste Fracht - die Kinder- und Jugendfeuerwehren - zum Orientierungslauf mitgebracht.
Über 250 Teilnehmer, verteilt auf zweiundzwanzig Gruppen, treten heute an, die ca. acht Kilometer lange Strecke mit ihren acht Übungsstationen zu bewältigen, die sich Kreisjugendwart Koch mit den Glienicker Kameradinnen und Kameraden ausgedacht hat.
Neben den praktischen Übungen und den theoretischen Aufgaben, die es an den einzelnen Stationen zu meistern gilt, steht aber in erster Linie der gemeinsame Spaß, das Miteinander, das Lachen und die Bewegung an der frischen Luft ganz vorne auf der Prioritätenliste.
Nachdem Chris Koch pünktlich um 8:30 Uhr die Mannschaften in der Turnhalle begrüßt und der Bürgermeister Dr. Hans Günther Oberlack die Bedeutung der Kinder- und Jugendfeuerwehren gewürdigt und allen Teilnehmenden viel Erfolg gewünscht hat, starten die ersten beiden Gruppen um 8:50 Uhr. Eine Gruppe fängt bei Station 8, die andere Gruppe bei Station 1 an. So können die Stationen besser ausgelastet werden. Damit sich niemand verirrt, weisen blaue und rote Pfeile den Weg.
Der Minilöschzug aus Velten nähert sich einer Station. Besonders Neugierige laufen natürlich vorne weg!
Was erwartet die Kinder hier an Station vier?
Fingerspitzengefühl und gleichmässiges pneumatisches Anheben einer Sitzbank mittels zweier Hebel ist hier gefragt, um eine mit Wasser randvoll gefüllte Schale nicht überschwappen zu lassen.
Gebannt wird zugeschaut, wie die Auserkorene die Bank austariert auf die geforderte Höhe pumpt. Doch wie sieht es mit der Schale auf der Bank aus? Wie viele Tropfen sind der Schale entfleucht?
Nicht ein Tropfen ist verschüttet worden! Der Gruppe wird die volle Punktzahl zugeschrieben. Mit Bravour gemeistert!
Auch bei dieser Übung geht es darum, möglichst wenig Wasser zu verschütten.
Während einer hinten mit der Handpumpe das Nass nach vorne durch den Schlauch zur Düse transportiert, darf der Kamerad vorne das kleine Loch anvisieren und den dahinter angebrachten Behälter füllen. Hört sich einfach an, ist es aber nicht. 10 Liter fasst der Pumpenbehälter und 6 Liter möchten durch das kleine Loch gebracht werden, um das blaue Licht zum Leuchten anzuregen.
Da der Strahl nicht mit gleichmäßigem Druck erzeugt werden kann, oszilliert er auf und ab und erschwert so die Treffer in das Loch.
Das Pumpen ist anstrengender, als man gemeinhin denken mag. Nach ein paar Litern schwinden die Kräfte und sorgen für noch mehr Oszillation an der Düse.
Die Altvorderen des Kreisfeuerwehrverbandes durften sich auch einmal daran messen und ihr Können unter Beweis stellen. Die Bilder zeigen wir aus Rücksicht auf die Herren nicht ;-)
Bei der Wissensprüfung muss man schon einmal die Köpfe zusammenstecken und sich beratschlagen. In welchem Jahr war nochmal der Fall der Mauer? Wofür steht Brandklasse B? In welchem Ort befindet sich die Leitstelle Nord-Ost? Und was war nochmal mit den fünf "W-Fragen" bei einem Notfall? Wie war da die Reihenfolge? "Wo" und "was" konnte ich mir ja noch merken aber kommt dann die Art der Verletzung oder eher wie viele verletzt sind? Ich weiß nur: Warten kommt am Ende.
Zu Viert auf einem Paar Ski fahren, erfordert neben einer ausgewogenen Feinmotorik vor allem eins: Führung und Kommunikation. Ohne Absprache bewegen sich die Füsse nicht im Gleichmarsch und so wird vorher festgelegt, ob man "Rechts/Links" oder "Eins/Zwei" als Kommando verabredet. Damit nicht alle vier unkoordiniert Kommandos in die Luft absondern, wird vorher bestimmt, wer die Kommandos und damit die Führung übernimmt.
Ganz Schlaue achten auch darauf, welches Kommando die andere Gruppe verwendet, um nicht aus Versehen auf das "falsche" Kommando zu hören.
An Station 1 werden Kupplungsschlüssel, Mehrzweckstrahlrohr, Saugrohr und Verteiler bestimmt, sowie Knoten auf Zeit geknotet. Das Wetter hat glücklicherweise auch mitgespielt, so dass bis auf ein paar Tropfen, der Himmel gnädig war.
Irgendwann geht jeder Lauf zu Ende und dann haben alle nur noch eins: Hunger!
Für dessen Stillung wurde Sorge getragen; es gab reichlich Nudeln mit Wurstgulasch. Dazu Getränke und Süssigkeiten. Also alles was das kleine und auch das große Herz erfreut.
Nach dem Essen wollen noch die Punkte ausgewertet, die Siegermannschaft bestimmt und die Pokale verteilt werden.
Bei den Kindern siegt vor Hohen Neuendorf der Minilöschzug aus Velten.
Während diesmal der Preis der Jugendfeuerwehr an Leegebruch geht!
Der Kreisfeuerwehrverband bedankt sich bei allen Wehren für ihre rege Teilnahme, den Siegern viel Freude an ihren Pokalen und der Feuerwehr Glienicke für die Gastfreundschaft und ihre Unterstützung!
Die Ergebnisse lagen zum Teil sehr knapp beieinander und wir hoffen, im nächsten Jahr wieder auf rege Beteiligung aus ganz Oberhavel. Es hat nämlich Spaß gemacht!
1 | Leegebruch |
2 | Bergfelde |
3 | Glienicke III |
4 | Glienicke II |
5 | Velten I |
6 | Glienicke I |
7 | Hennigsdorf I |
8 | Mühlenbeck I |
9 | Mühlenbeck II |
10 | Schildow I |
11 | Velten II |
12 | Zühlsdorf |
13 | Bötzow/Marwitz |
14 | Glienicke IV |
15 | Hennigsdorf II |
16 | Kremmen |
17 | Schildow II |
18 | Liebenwalde |
19 | Schönfließ |
20 | Hammer |
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